
Theodor Heuss – der Antisemitismus und seine „Feldzüge gegen das Vergessen“
70 Jahre Woche der Brüderlichkeit
Wir leben wieder in Zeiten, in denen sich die „Fratze des Antisemitismus“ neu erhoben hat, wie Bundespräsident Steinmeier neulich formulierte. Anlass genug, sich an den Bundespräsidenten zu erinnern, der das Grundgesetz maßgeblich mitgestaltet hat. In unzähligen Reden hat Theodor Heuss zwischen 1949 und 1959 formuliert, wozu die Bundesrepublik nach der NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde, auf welche politischen und ethischen Werte und welche Verfassung sie sich verpflichtet hat und wie sie mit der jüngsten Vergangenheit umzugehen gedenkt.
„Nie wieder Diktatur“, „Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus“ und „Nie wieder Rassismus und Antisemitismus“: Wenn diese drei Sätze zu den „Gründungsaxiomen“ der Bundesrepublik gehören, dann hat u.a. Theodor Heuss dafür die Richtung gewiesen. Zugleich war er ein Förderer eines erneuerten christlich-jüdischen Dialogs nach der Shoah, der die Gründung der „Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ vom Jahr 1949 an engagiert gefördert hat.
Der Referent, der Tübinger Literaturwissenschaftler und Theologe Prof. Karl-Josef Kuschel, Autor des Buches „Antisemitismus und deutsche Demokratie. Theodor Heuss und seine ‚Feldzüge gegen das Vergessen‘“ (2020) wird in seinem Vortrag das Vermächtnis von Heuss mit der politischen Gegenwart verknüpfen.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Der gemeinnützige Verein Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit bittet um eine Spende.
Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Plätze sind begrenzt. Es gilt 2G und FFP2-Maskenpflicht am Platz.
Anmeldung und Information: oder Telefon 0541 323-2462
Foto: Stadt Osnabrück, Ratskeller Osnabrück, Feier anlässlich der Verleihung der Mösermedaille an Bundespräsident Theodor Heuss, 1956