
Kurt Reilinger – Über Leben im jüdischen Rettungswiderstand
„Onderduikers“ (Untergetauchte) ist die niederländische Bezeichnung für Menschen, darunter zahlreiche aus Deutschland geflohene Juden, die sich während des Zweiten Weltkrieges vor deutschen Besatzern verstecken. Sie erfahren Hilfe von Mitgliedern des Hechaluz, der Organisation der Palästinapioniere. Ihr Widerstands-Netzwerk bewahrt Hunderte vor der Deportation. Einer der führenden Köpfe des Rettungswiderstandes ist der „Halbjude“ Kurt Reilinger, genannt Nanno. Unter Lebensgefahr organisiert er mit Kameraden die Flucht von Untergetauchten nach Frankreich und Spanien. 1944 verhaftet die Gestapo Reilinger in Paris und deportiert ihn in das Konzentrationslager Buchenwald. Seinen Ideen von einem humanistischen Zionismus und von Gewaltlosigkeit bleibt er treu. Der Vortrag schildert auch sein Verfahren vor der von Hans Calmeyer geleiteten „Entscheidungsstelle nach VO 6/41“ in Den Haag.
Referent: Karl Kassenbrock
Information: Telefon 0541 323 2243
Foto: GFHA Photo-Collection, Beit Lohamei Haghetaot, Israel