
„Im Islam leben und sterben wir alle?“ – Goethes Auseinandersetzung mit dem Islam
Goethe – ein zu Ende gedeuteter Klassiker? Da mag es viele überraschen, dass es, von den Spitzen der Goethe-Forschung abgesehen, in der Breite einen nahezu noch unbekannten Goethe gibt. Unter allen Dichtern deutscher Sprache hatte Goethe das leidenschaftlichste und kenntnisreichste Interesse für die Welt des Orients, nicht nur für die Geschichte, Kultur und Literatur, sondern auch für die Religion, den Islam. Wie keiner der großen Dichter deutscher Sprache hat er sich auf einen Dialog mit einem muslimischen Poeten eingelassen, auf die Dichtungen im „Diwan“ des Persers Mohammed Schemsed-din Hafis (1315-1390) und diesen Dialog in einen eigenen letzten großen Gedichtzyklus verwandelt: seinen „West-östlichen Divan“ von 1819.
Was verstand Goethe unter „Islam“. Welche Kenntnisse vom Koran, dem Leben des Propheten und der islamisch geprägten Kultur besaß er, was uns auch heute noch eine Herausforderung wäre? Der Referent, Literaturwissenschaftler und Theologe Prof. Karl-Josef Kuschel (Universität Tübingen), Verfasser des Buches „Goethe und der Koran“ (2021), wird in seinem Vortrag auf diese Fragen eingehen.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Der gemeinnützige Verein Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit bittet um eine Spende.
Anmeldung beim Forum am Dom erforderlich unter: 0541 318-280 oder
Foto: Fany Fazii