
„Der Sport ist unpolitisch!“ – Wirklich?
mit Beispielen jüdischer Sportler:innen
Mit dieser Programmatik startete 1949 die Bundesrepublik, um die rassistische, antisemitische und nationalistische NS-Vergangenheit im Sport hinter sich zu lassen. Der Versuch, die Fairness-Regeln aus dem Wettkampf auf den organisierten Sport und sein gesellschaftliches Umfeld zu übertragen, erwies sich jedoch ideologische Nebelkerze. Viele NS-Sportpolitiker, die sich radikal antisemitisch verhalten und jüdische Sportler in den Tod geschickt hatten, konnten sich entlasten und als „nur noch Sportler“ neu etablieren. Auch der „Kalte Krieg“ belegte, in welcher Weise sportliche Erfolge zur Bühne nationaler Repräsentanz wurden. Die Bereitschaft, in Wettkampferfolgen eine nationale Identifikation zu sehen, belegen nicht nur das „Wunder von Bern“ 1954 oder das „Deutsche Sommermärchen“ 2006 im Fußball, sondern auch Fanaktivitäten – mit oft rassistischen und nationalistischen Parolen. Woraus sich die zentrale Frage ergibt:
Was sind die Gründe, warum der angeblich neutrale, internationale, unpolitische Wettkampfsport so leicht zur „Magd jedweder Ideologie“ und zum vielfältigen Werbeobjekt bzw. unkontrolliertem Marktprodukt mit scheinbar unbegrenztem Finanzvolumen werden kann?
Das Philosophische Café – evtl. erweitert durch einen Gast – wird darauf Antworten versuchen.
Anmeldung und Information: oder www.cinema-arthouse.de/philosophisches-cafe
Foto: Angelika Regenbogen